Meine Serien-Linktipps (56)

Trump ist am Tag nach der US-Wahl natürlich auch für die Serien-Linktipps wichtig. Außer um Politik und Serien geht es um Monarchie und Serien, Hiphop und Serien und Technik und Serien. Frohes Lesen!

PS: Aus Zeitgründen werde ich in den nächsten Wochen nicht dazu kommen, regelmäßig meine Linktipps aufzuschreiben. Aber ich hoffe, dass es zumindest hin und wieder klappt.

(via Giphy)

Ojemine! Trump! – Obwohl Serien oft eine eskapistische Funktion haben, so sind sie doch auch von gesellschaftlicher Relevanz. Sie spiegeln gesellschaftliche Entwicklungen wider und befeuern diese auch manchmal. Daher ist es für mich selbstverständlich, dass ich meine Serien-Linktipps direkt nach der US-Wahl mit Texten beginne, in denen es um selbige geht. Manche haben einen ernsten Ton, manche sind mit Augenzwinkern geschrieben.

  • Düster – Wie gut und wichtig die „Simpsons“ waren (und sind), sieht man einmal mehr an einer Folge, die 16 Jahre alt ist: In „Bart to the future“ geht es um einen Präsidenten namens Donald Trump, allerdings nicht zu Beginn seiner Präsidentschaft, sondern am Ende, als er die USA in den Ruin getrieben hat. „The Hollywood Reporter“ hat im März, als die Folge Jahrestag hatte, ein lesenswertes Interview mit dem Autor der Episode geführt (und DPA hat heute, am Tag nach der Wahl, eine Meldung dazu gemacht, die sehr viele Newssites veröffentlicht haben): „‚Simpsons‘ writer who predicted Trump presidency in 2000: ‚It was a warning to America'“
  • Prophetisch I – Serienautoren haben die politische Entwicklung in den USA vorhergesehen, zumindest haben sie – teilweise schon vor einigen Jahren – Szenarien entworfen, die von der Realität eingeholt wurden. Jen Chaney von „Vulture“ hat einzelne Szenen der Serien „Veep“, „Parks and Recreation“, „House of Cards“, „Scandal“, „Braindead“ und „Black Mirror“ aufgedröselt und die Parallelen aufgeschrieben: „From ‚Veep‘ to ‚Scandal‘ – how TV foreshadowed the presidential election“
  • Aufschlussreich – Kerstin Kohlenberg und Stephan Lebert haben für „Die Zeit“ ein Interview mit Michael Dobbs, dem Erfinder von „House of Cards“, geführt, der selbst Politiker ist und auch im britischen House of Lords einen Sitz hat. Das Gespräch lässt tief blicken: „‚Es ist für einen Politiker immer gut, zu wissen, wer gerade mit wem ins Bett geht“
  • Prophetisch II – Ein wichtiges Motiv im Kampf Hillary Clinton vs Donald Trump war das der „nasty woman“. Eine Frau diesen Typs kennen wir aus den „Gilmore Girls“: Paris Geller. Was Paris und Hillary gemein haben, hat Hanna Kozlowska für „Quartz“ aufgeschrieben: „‚Gilmore Girls‘ predicted the narrative of the 2016 US presidential“
  • Unterhaltsam – Wie hätten wohl die TV-Charaktere aus den umkämpften Swing States gewählt? Die Frage hat „Vulture“ am Tag vor der Wahl zu beantworten versucht und Figuren aus Serien wie „Community“, „American Horror Story“, „Home Improvement“ oder „Freaks and Geeks“ wählen lassen: „How every swing state TV character would vote in the 2016 presidential election“

Königlich – Netflix hat eine neue, bemerkenswerte Serie veröffentlicht: „The Crown“. Es geht um die Geschichte von Königin Elisabeth II. – in der ersten Staffel um ihre Thronbesteigung und ihre ersten Jahre. Dahinter stecken Größen der britischen Filmindustrie, der Cast ist hochkarätig, allen voran die Hauptdarstellerin Claire Foy. „The Hollywood Reporter“ hat ein lesenswertes Interview mit Erfinder Peter Morgan geführt: „‚The Crown‘ creator on Claire Foy, reshoots and how Elizabeth Windsors is like Clark Kent“
(Warum mich die Serie gefesselt hat, darüber habe ich am Samstag in meiner Kolumne geschrieben.)

Ungewöhnlich gut – Ich habe bisher leider nur eine Folge geschaut. Aber ich freue mich schon sehr auf den Rest der ersten Staffel der Hiphop-Comedy „Atlanta“. Weil ich Donald Glovers Arbeit schätze und nun auch, weil die Kritiken der gesamten Staffel überragend sind. Hier ist zum Beispiel eine –Achtung, Spoiler„‚Atlanta‘ review: Season 1 masterfully subverts everything, including the sweet and sombre finale“
Und hier noch ein Text über eine besondere Szene, an der sich schon einige Serien vorher versucht haben, es aber nicht so gut hinbekommen haben wie „Atlanta“ –Achtung, Spoiler: „Why ‚Atlanta’s police shooting scene was better than most on TV“

Erschreckend nah„Black Mirror“ ist näher, als uns lieb sein kann. Zumindest, was das Technische angeht. (Wie wir die Technik dann nutzen, das können wir selbst lenken. Und vielleicht hilft es ja, dass Charlie Brooker uns die negativen Entwicklungen aufgezeigt hat.) „‚Black Mirror‘ tech that is already there“

Eigenwerbung – Vor den Nachrichten noch schnell der Hinweis auf meinen DWDL.de-Podcast, dieses Mal die vorletzte Folge der „Seriendialoge“: Ich habe mit Drehbuchautorin Annette Hess über die britische Comedy „Derek“ gesprochen – und darüber, was beim Schreiben einer Adaption wichtig ist.

Und zum Schluss noch vier News:

  • Es sieht nach einem Spin-off für „The Big Bang Theory“ aus: Offenbar lässt CBS eine Comedy um Sheldon als kleinen Jungen entwickeln. Ochnö.
  • In der dritten Staffel „Unreal“ wird eine Frau im Mittelpunkt der fiktiven Castingshow „Everlasting“ stehen. Vielversprechend.
  • „Die Simpsons“ sind verlängert worden – es soll auf jeden Fall noch eine 29. und eine 30. Staffel geben. Langlebig.
  • Auch Gary Cole (er spielt Kurt, den Mann an Diane Lockharts Seite) wird beim „The Good Wife“-Spin-off „The Good Fight“ dabei sein. Naheliegend.



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