Meine Serien-Linktipps (90)

„Jessica Jones“! „Buffy“! Außerdem gibt’s in den Serien-Linktipps Antworten auf Fragen wie: Ist „Bad Banks“ realistisch? Warum brauchen wir überhaupt Serien? Hat die Qualität von britischen Drama-Serien nachgelassen? Und: Einblick ins Serienproduzieren für Netflix, schöne „Tatortreiniger“-Zitate. Der Ehrengast ist diese Woche natürlich Stephen Hawking – aus traurigem Anlass.
PS: Die Serien-Linktipps machen jetzt eine kleine Pause bis nach Ostern.


(via Giphy)

Ja! – Wie auch in der ersten Staffel habe ich in der zweiten Staffel von „Jessica Jones“ jede Minute geliebt – obwohl die Fortsetzung der Serie einige Schwächen hat, besonders in der ersten Hälfte der Staffel. Ich kann nur jedem raten: Durchhalten! Ab Folge 6 wird’s großartig! In meiner DWDL-Kolumne erscheint am Samstag ein Text von mir, in dem ich die Staffel ausführlich bespreche (ohne Spoiler, versprochen).
Bis dahin hier zwei hilfreiche Besprechungen:
– eine OHNE Spoiler.
– eine MIT Spoiler.
Außerdem zwei weitere Texte, die ich zu „Jessica Jones“ gut fand in den vergangenen Tagen:
–  Warum die Bezeichnung „Superheldin“ auf Jessica Jones nicht passt und warum wir ein neues Wort brauchen, um sie zu beschreiben. „The problem with calling Jessica Jones a superhero“
– Was es mit den Jessicas Jeans auf sich hat: „Why does Jessica Jones wear those terrible jeans?“

Ja! So ist es! – In der Debatte über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk geht es auch immer wieder um die Frage: Müssen Unterhaltssendungen zu ARD und ZDF dazugehören? Reichen Infos und Nachrichten nicht völlig aus? Drehbuchautor Stefan Stuckmann hat für die „taz“ aufgeschrieben, warum es für die Gesellschaft wichtig ist, dass ARD und ZDF auch fiktive Sendungen macht – also Serien und Filme. Und was an diesen so besonders ist: „Eine Gesellschaft braucht Fiktion

Ah! – Wer sich wie ich beim Gucken von „Bad Banks“ gefragt hat, ob es beim Investmentbanking tatsächlich so exzessiv zugeht, sollte lesen, was ein Investmentbanker bei „Spiegel Online“ über seine Branche erzählt.

Endlich volljährig. – Vor 21 Jahren ist „Buffy“ gestartet. Das Geburtstagsdatum am 10. März hat erstens Sarah Michelle Gellar zum Anlass genommen, um zehn Bilder vom Dreh damals zu veröffentlichen.

Ein Beitrag geteilt von Sarah Michelle (@sarahmgellar) am


(Wenn Ihr mit der Hand oder den Cursor über das Bild fahrt, erscheinen rechts Pfeile, über die Ihr auf die anderen Bilder kommt. )
Und zweitens hat US-Serienkritiker Alan Sepinwall das Datum zum Anlass genommen, sein Kapitel über „Buffy“ aus dem lesenswerten Buch „TV (the Book)“ (geschrieben von ihm und Matt Zoller Seitz) online zu veröffentlichen: „Why ‚Buffy the Vampire Slayer‘ was one of TV’s best shows ever“

Oh? – Was ist denn da in Großbritannien los? Hat da etwa die Qualität der Drama-Serien nachgelassen? Mir persönlich ist das bisher nicht aufgefallen, dazu verfolge ich den britischen Serienmarkt nicht aufmerksam genug. Aber Sarah Hughes vom „Guardian“ ist unzufrieden mit großen britischen Serien-Produktionen bisher in diesem Jahr wie „McMafia“, „Collateral“ oder auch „Britannia“. Sie hat auch schon einen Grund ausgemacht: das Schielen nach dem internationalen Publikum. „Why is so much British drama falling short?“

Aha. – Cindy Holland ist als „Vice President Original Content“ seit 2011 bei Netflix für die eigenproduzierten Serien und Filme verantwortlich. Der „Frankfurter Allgemeinen Quarterly“ hat sie ein großes Interview gegeben, in dem sie darüber redet, wie sich Serien in den vergangenen Jahr durch Netflix‘ Markteintritt verändert haben, nach welchen Kriterien sie über Serienstoffe entscheiden und wie sie mit den Autor*innen und Produzent*innen zusammenarbeiten.
Apropos Netflix-Serien: 90 Prozent der Zuschauer*innen der ersten deutschen Netflix-Serie „Dark“ kamen nicht aus Deutschland, wie ein Netflix-Veranwortlicher bei einem Pressetermin in den USA gesagt hat. Die Mystery-Serie hat also offenbar beim internationalen Publikum funktioniert. Einschaltzahlen hat er allerdings nicht genannt.

Ja! Bitte! – Ich hatte hier ja schon mehrfach darauf hingewiesen, wie gut die Netflix-Sitcom „One Day at a Time“ ist. Leider hat Netflix sich bisher noch immer nicht dazu geäußert, ob es eine dritte Staffel geben wird. Kathryn VanArendonk hat deswegen für „Vulture“ aufgeschrieben, warum wir eine dritte Staffel dieser relevanten und lustigen Serie brauchen.

Hach.Tatortreiniger Schotty hat’s einfach drauf: Er ist nicht nur sympathisch, ist die Hauptfigur in einer richtig guten Serien, sondern sagt kluge Dinge. Deswegen habe ich mich über die Auflistung der „11 Tatortreiniger-Zitate, die dein Leben bereichern“ von „Mit Vergnügen Hamburg“ gefreut.

Und hier noch eine kleine News-Auswahl: 

  • Beim diesjährigen Grimme-Preis sind drei Serien ausgezeichnet worden: „4 Blocks“, „Babylon Berlin“ und „Dark“. Durch „Dark“ hat Netflix gleich mit der ersten deutschen Eigenproduktion einen Grimme-Preis gewonnen. Preiswürdig.
  • Claire Foy hat in ihrer mit dem Golden Globe ausgezeichneten Hauptrolle als Queen Elizabeth in der Serie „The Crown“ weniger verdient als Matt Smith, der Prince Philipp an ihrer Seite gespielt hat. Die Produzenten wollen das Ungleichgewicht künftig ändern – für Claire Foy kommt das zu spät, ab Staffel 3 wird die dann ältere Queen von Olivia Colman gespielt. Ungerecht.
  • „Sopranos“-Erfinder David Chase arbeitet an einem Prequel zu seiner legendären Mafia-Serie. Es soll allerdings keine Serie, sondern ein Film werden. Dubios.
  • Es soll ein „Suits“-Spin-off geben, und zwar rund um die Figur Jessica Pearson (Gina Torres). Lawyered!

Zum Abschied von Stephen Hawking, der – das darf man nicht vergessen – auch ein Komiker war, ein kleiner Clip von einem seiner Auftritte in „The Big Bang Theory“:

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1 Kommentar

  1. Hallo Ulrike,
    aus meiner Sicht wird die 2 Staffel der Serie Jessica Jones ab Folge 6 zu sehr zum Familiendrama und für mich fehlt ein wirklicher Gegenspieler. Die tiefe Charakterzeichnung kann die fehlende Spannung leider nicht kompensieren.
    LG
    Edan

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