Die Pulitzerpreis-Gewinner wurden bekanntgegeben. Warum das für mein Blog interessant ist? Weil wieder eine Auszeichnung in der Kategorie TV-Kritik vergeben wurde. Weshalb das etwas Besonderes ist, erfahrt Ihr in meinen Serien-Linktipps. Außerdem geht’s ums Nuscheln, um Serien-Trends und viele, viele Serien. Frohes Lesen!
(via Giphy)
Freude! – 27 Jahre lang hat die Pulitzerpreis-Jury keine Auszeichnung in der Kategorie „Criticism“ vergeben. Weswegen es im vergangenen Jahr eine Sensation war, als Mary McNamara, TV-Kritikerin der „Los Angeles Times“, ausgezeichnet wurde. Und auch in diesem Jahr gibt es eine Preisträgerin: Emily Nussbaum. Sie schreibt großartige Stücke zum Thema Fernsehen und Serie beim „New Yorker“. Eine Pause zwischen 1988 und 2015 – und dann zwei Frauen? Das kann kein Zufall sein, finde ich. Und genauso sieht das auch Alyssa Rosenberg von der „Washington Post“ und erklärt die Hintergründe: „Why everyone is freaking out over Emily Nussbaum’s Pulitzer Prize for criticism“
Noch mehr Freude! – Kimmy Schmidt ist seit Freitag wieder da und verbreitet weltweit gute Laune. Es gibt zwar sehr viele Texte über die zweite Staffel „Unbreakable Kimmy Schmidt“ (unter anderem einen von mir bei DWDL.de), doch die zwei Stücke, die ich Euch ans Herz legen möchte, sind zur ersten Staffel entstanden. Sie haben aber nichts an ihrer Qualität und Gültigkeit eingebüßt.
Emily Nussbaum (jaha, die mit dem Preis, siehe oben) hat sich für „The New Yorker“ Gedanken darüber gemacht, wie die Hauptfigur mit der sexuellen Gewalt umgeht, die ihr angetan wurde: „Candy girl. The bright-pink resilience of ‚Unbreakable Kimmy Schmidt'“
Und „Vox.com“ hat die auffallenden Farben von Kimmys Kleidung unter die Lupe genommen und geschaut, wie sie ins Gesamtbild passen: „‚Unbreakable Kimmy Schmidt’s‘ wonderful world of color“
Wow. – Julia Turner, ihres Zeichens Chefredakteurin von „Slate“, findet: „Better Call Saul“ ist sogar noch besser als „Breaking Bad“, also besser als die Serie, von der „Better Call Saul“ ein Spin-Off ist. Wow. Ich bin zwar nicht immer einer Meinung mit dem, was Julia Turner sagt (ich höre regelmäßig ihren Podcast „Slate’s Culture Gabfest“) und schreibt, aber dieser Text ist auf jeden Fall lesenswert: „‚Better Call Saul‘ is better than ‚Breaking Bad'“
Häh? – Neuerdings wird viel genuschelt im deutschen Fernsehen. Ist daran etwa Til Schweiger schuld? „Der Tagesspiegel“ hat sich das Phänomen im „Tatort“ und im „Polizeiruf“ mal genauer angeschaut: „Schlechte Tonqualität im TV: Das große Nuscheln“
Hm. – Darf uns ein Stasi-Mann mit Witzen über die Stasi-Machenschaften zum Lachen bringen? Eine gute Frage, finde ich. Ich war wirklich angetan von der ARD-Comedyserie „Sedwitz“, in dem es um ein kleines Örtchen geht, das von der Mauer geteilt wurde. Bis ich folgenden Text von Martin Machowecz vom „Zeit Magazin“ gelesen habe, wusste ich nicht, welche Vergangenheit der Comedy-Autor hat. Und grübele jetzt immer noch, ob das für mich eine Rolle spielt oder nicht: „Der Stasi-Mann, der uns zum Lachen bringt“
Hach. – Ich bin gerade ein bisschen der Serie „Outlander“ verfallen (wieso das so ist, darüber schreibe ich in meiner DWDL.de-Kolumne am Samstag), weshalb ich jetzt zwei Stücke über diese Historien-ScienceFiction-Drama-Liebes-Highland-Wasauchimmer-Serie anpreisen werde.
Der erste Text dreht sich darum, warum Frauen von der Art, wie in „Outlander“ die Beziehung zwischen Mann und Frau erzählt wird und wie die Sexszenen inszeniert sind, besonders angesprochen werden: „Erotic and empowerment: ‚Outlander‘ and ‚The Girlfriend Experience‘ are turning women on with their ‚prestige porn'“
Im zweiten Text geht es um ein besonderes Detail aus der zweiten Folge der zweiten Staffel, die am Wochenende in den USA gelaufen ist. Es ist ein ungewöhnlicher Brustwarzen-Schmuck am französischen Königshof im 18. Jahrhundert. Im „Vulture“-Text wird nicht nur erklärt, wie genau der Kostümdesigner diesen Schmuck hergestellt hat, sondern auch, welche Vorurteile über sexuelle Offenheit in früheren Jahrhunderten bei uns vorherrschen. „How ‚Outlander’s ’nipple dress‘ came together“
Und zum Schluss noch was Interessantes und was Erhellendes:
– „Variety“ hat die neuesten Serien-Trends aufgeschrieben, die die Konferenz „Series Mania“ zu Tage brachte: Interessant.
– Endlich kann sogar ich mich beim „Game of Thrones„-Intro orientieren. Es gibt den Vorspann nämlich nun als 360-Grad-Video. Aufschlussreich!
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Der „Nuschel-Link“ ist sehr interessant. Ich dachte bisher immer, dass es am Gerät liegt, weil hier kann man ja tonmäßig einiges ein- und auch verstellen. Dass es aber auch andere Faktoren gäben könnte, darauf wäre ich ja nie gekommen… 😉
LG
Und ich dachte bisher sogar manchmal, dass es an meinen Ohren liegt – naja, bei Til Schweiger allerdings nicht. 😉
(Ich werde jetzt trotzdem keinen Teppich ins Wohnzimmer legen …)