Meine Serien-Linktipps (68)

Tage der Entscheidung in New York (Upfronts!), Folgen der Begeisterung („American Gods“ & „The Leftovers“!), Tage der Vorfreude („Twin Peaks“). Dazu eine kleine Nutzungsanalyse zu „13 Reasons Why“ und noch mehr in den Serien-Linktipps. Frohes Lesen.
PS: Nächste Woche machen die Serien-Linktipps eine kleine Pause. Aber danach geht es natürlich weiter.


(via Giphy)

Uiuiui. – In den USA werden dieser Tage wieder wichtige Entscheidungen für Serienfans verkündet. Die Upfronts laufen in New York, an denen die großen US-Networks ihr Programm für die nächste Saison vorstellen. NBC und Fox waren bereits dran (Stand: Veröffentlichung der Serien-Linktipps am Dienstagmittag), ABC, CBS und The CW folgen noch. Bei DWDL.de oder bei Serienjunkies.de bleibt Ihr in den nächsten Tagen auf dem Laufenden. Um einen Überblick über neue Serien zu bekommen, finde ich die Auflistung von „Variety“ hilfreich. Die Upfronts richten sich an die Werbe-Industrie, weshalb sich die „Los Angeles Times“ die Frage gestellt hat, wie die TV-Sender mit ihrer Werbung auf die veränderten Sehgewohnheiten des Publikums reagieren. Schon in den Tagen vor den Upfronts sind einige Entscheidungen bekanntgeworden, auch von Kabel-Anbietern, DWDL.de hat die wichtigsten zusammengefasst.

Hach! – Schon die erste Folge „American Gods“ fand ich sehr gut, aber von Folge 3, die seit Montag bei Amazon Prime verfügbar ist, war ich richtig hin und weg. Hach, eine großartige Serie. Und meine Erwartungen waren bisher auf keinen Fall zu hoch.
Zwei lesenswerte Texte:
Die Sex-Szene zwischen zwei Männern in Folge drei musste nochmal gedreht werden, weil sie Showrunner Bryan Fuller „nicht schwul genug“ war. In „Vulture“ beschreibt er, was das Problem war und was er mit der Szene aussagen will.
Ian McShane ist so wunderbar in der Rolle als Mr. Wednesday – im Grunde genau so, wie ich mir die Figur beim Lesen des Buches vorgestellt hatte. Dieses Porträt über ihn habe ich gerne gelesen.

Oh! – Nur noch wenige Tage, bis „Twin Peaks“ weitergeht. Spannung! Natürlich gibt es auch heute wieder etwas Lesenswertes dazu. Nämlich ein ausführliches „Variety“-Feature, die Autoren haben mit den beiden Machern David Lynch, Mark Frost, Hauptdarsteller Kyle McLachlan und Neuzugang-aber-Lynch-Veteranin Laura Dern gesprochen. Wer das lange Stück nicht lesen möchte, für den hat „Indiewire“ die fünf wichtigsten Punkte daraus zusammengefasst. Und wem auch das zu lang ist, die fürs Gucken wichtigste Information lautet: Der Film „Twin Peaks: Fire Walk With Me“, der nach der Serie veröffentlicht wurde, ist laut Lynch essentiell, um die Fortsetzung zu verstehen. (Weswegen ich jetzt noch schnell den Film anschauen muss.)

Ja! – Im folgenden Text des Blogs „Filmlöwin“ geht es zwar in erster Linie um Filme (ein paar Serien werden später auch genannt), aber das Thema ist wichtig und auch für Serien relevant: die Darstellung von Vergewaltigung und sexualisierter Gewalt im deutschen Fernsehen. Da hat sich nämlich längst noch nicht so viel getan wie bei einigen amerikanischen Produktionen, die das Thema angemessener darstellen. „Schluss mit lustig – eine Kampfansage gegen die happy Vergewaltigung“

Aha. – Soweit man das sagen kann, werden Netflix-Eigenproduktionen an den Tagen der Veröffentlichung und kurz danach geschaut und dann flaut die Nutzung schnell ab. Bei „13 Reasons Why“ war das anders: Zwar wurde die Serie auch direkt nach der Veröffentlichung geguckt, aber der Peak war erst zehn Tage danach erreicht, die Nutzung hat zwar nachgelassen, doch mit dem Abflauen der anderen Eigenproduktionen ist das nicht zu vergleichen. Eine interessante Nutzungsanalyse, die „Wired.com“ aufgeschrieben hat – außerdem versucht der Autor, die Frage zu beantworten, warum das so ist.

Hihihi. – Aus der Kategorie „Schon was älter, aber gerade erst entdeckt und für teilungswürdig befunden“: Philipp Walulis hat sich Schweighöfers Amazon-Serie „You are wanted“ vorgenommen. Und seine Dekonstruktion ist natürlich sehr witzig geworden. (Danke an Jan Eggers für den Hinweis!)

Huch! – Serien-Kritiker Matt Zoller-Seitz ist von „The Leftovers“ sehr begeistert und hat sich in vielen Texten intensiv mit der Serie auseinandergesetzt. Das wiederum hat Damon Lindelof, Showrunner der Serie, inspiriert. Diese Inspiration sei in Folge 5 von Staffel 3 eingeflossen, hat Lindelof kürzlich erzählt. Und Matt Zoller-Seitz hat das auf sympathische und erstaunte Art aufgeschrieben.

Ah. – Die DWDL.de-Kollegen haben eine kleine Reihe über deutsche Soaps geschrieben. Besonders interessant fand ich den Text über das Erfolgsgeheimnis von „GZSZ“, die Übersicht über Schauspieler*innen, deren Karriere bei einer Soap anfing und die Analyse, ob im deutschen Markt noch Platz für eine weitere Daily Soap wäre.

Und zum Schluss noch ein paar News (ergänzend zu den Upfront-News ganz oben):

  • Offenbar werden nicht nur vier, sondern sogar fünf „Game of Thrones“-Spin-offs entwickelt. Sagt George R.R. Martin und der muss es wissen. Fantastisch.
  • ZDF Neo lässt eine weitere Comedy produzieren und zwar mit Josefine Preuß („Türkisch für Anfänger“). Lustig.
  • Donald Glover adaptiert den Marvel-Comic „Deadpool“ als Animationsserie für FXX. Vielversprechend.
  • „Scandal“ wird noch eine weitere Staffel bekommen und dann nach Staffel 7 enden. Erfolgreich.
  • „Designated Survivor“ bekommt eine zweite Staffel. Verschwörerisch.
  • „American Gods“ bekommt eine zweite Staffel. Göttlich.
  • „Modern Family“ bekommt zwei weitere Staffeln. Familiär.

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