Meine Serien-Linktipps (89)

Das Warten auf ein Wiedersehen mit „Jessica Jones“ hat ein Ende! Außerdem: eine Studie zu den OPs in „Grey’s Anatomy“, überraschende Infos zur Wiederauflage von „Sabrina“, das Interessanteste von der Oscar-Verleihung. Und natürlich noch einiges mehr in den Serien-Linktipps. Überraschungsgast dieses Mal: eine ganze Familie, von der wir bald wieder mehr sehen werden. Frohes Lesen!


(via Giphy)

Verstehe. – Zwei Dinge fand ich an der Oscar-Verleihung am Sonntag/Montag interessant (also neben der Frage, wer denn nun gewonnen hat): Frances McDormands ungewöhnliche Dankesrede, in der sie jede nominierte Frau aufforderte aufzustehen und ganz am Ende auf Inclusion Rider hinwies, über den oder das man sich informieren solle. Wer wie ich wissen will, was das ist: Es ist eine Vertragsklausel, die Diversität am Set/bei der Besetzung vorschreibt. Seit sie das Wort genannt hat, ist viel darüber berichtet worden, ich kann den „Guardian“-Text empfehlen, in dem die Frau, die diese Vertragsklausel erfunden hat, erklärt, was dahintersteckt.
Und dann gab es noch diesen bösen, aber witzigen Tweet von der Redaktion der „New York Times“:

(Bei „Huffington Post“ gibt’s die Erklärung und unterhaltsame Reaktionen auf den Tweet.)
Der Rest der Veranstaltung war eine Enttäuschung, fand ich – besonders, was das Thema #MeToo angeht. Und bin froh, dass ich dafür nicht wachgeblieben bin.

Endlich! – Am 8. März (Donnerstag!) geht „Jessica Jones“ weiter. Riesige Vorfreude meinerseits!
Alan Sepinwall hat bereits eine Kritik zu den ersten Folgen der zweiten Staffel geschrieben – er ist davon nicht ganz so begeistert wie von der ersten Staffel: „‚Jessica Jones‘ season two struggles to find direction without Kilgrave“
Als die Skandale um sexuelle Belästigung und Vergewaltigung im Film- und Serienbusiness öffentlich geworden sind, war die zweite Staffel von „Jessica Jones“ gerade abgedreht. Doch schon in Staffel 1 war sexuelle Gewalt und das Ausnutzen von Macht das vorherrschende Thema, in Staffel 2 geht es wieder darum. Mit dem „Toronto Star“ hat „Jessica Jones“-Showrunnerin Melissa Rosenberg darüber gesprochen, wie ihre persönlichen Erfahrungen mit Sexismus die Serie beeinflusst haben: „How Jessica Jones became the perfect TV heroine for the #MeToo moment“

Ja. – Am Dienstag vor zehn Jahren lief die letzte Folge von „The Wire“. Der „Guardian“ hat das zum Anlass genommen, um mit vielen Beteiligten über die Serie und die Hintergründe zu sprechen. Für Kenner*innen der Serie auf jeden Fall interessant: „‚The Wire‘, 10 years on: ‚We tore the cover off a city and showed the American dream was dead'“
Für alle, die die Serie bisher nicht kennen: „10 reasons to watch ‚The Wire'“

Soso.„Grey’s Anatomy“ entspricht nicht der Realität, haben amerikanische Wissenschaftler herausgefunden. Und nein, hier ist nicht der seltsame Umstand gemeint, dass die jungen und alten Ärzte in der Serie so wahnsinnig wenig schlafen und essen. Sondern es geht darum, dass im fiktiven Seattle-Grace-Krankenhaus (mittlerweile umbenannt in: Grey Sloan Memorial Hospital) viel häufiger operiert wird und mehr Menschen sterben als in Wirklichkeit. Die Studien-Ergebnisse in Kurzform gibt’s bei „Deutschlandfunk Nova“ und zu den veröffentlichten Forschungsergebnissen geht’s hier.
Wer mehr über den Realitätsbezug von Krankenhausserien wissen will: Im DWDL-Podcast „Seriendialoge“ habe ich vor einiger Zeit mit einem Arzt darüber gesprochen, wie nah Serien wie „Grey’s Anatomy“ oder „Emergency Room“ am tatsächlichen Arbeitsalltag im Krankenhaus sind.

Oh! – Die Kinderserie „Peppa Pig“ ist ein riesiger Erfolg in Großbritannien, in Deutschland ist sie als „Peppa Wutz“ bekannt. Und ja, auch meine Tochter hatte ein Phase, wo sie die Abenteuer dieses kleinen gezeichneten Schweinemädchens sehr gerne verfolgt hat. Ich persönlich finde die Geschichten um Peppa und ihre Familie langweilig, aber ich kann verstehen, warum die Serie bei kleinen Kindern erfolgreich ist. Der „Guardian“ hat sich des Phänomens angenommen und Interviews mit den Köpfen hinter der Serie geführt: „How we made ‚Peppa Pig'“

Ah! – Kathryn VanArendonk von „Vulture“ ist aufgefallen, dass es seit einiger Zeit mehr bisexuelle Figuren in Serien gibt. Sie ist der Frage nachgegangen, warum ausgerechnet jetzt so viele bisexuelle Charaktere erfunden werden und warum das nicht nur dem Storytelling, sondern auch uns auf dem Sofa gut tut. „Why are there so many bisexuals on TV all of the sudden?“

O_o. – Erinnert sich hier noch jemand an die Sitcom „Sabrina – Total verhext“? Im September wurde bekannt, dass die wiederaufgelegt werden soll. Und zwar, und das finde ich reizvoll: als Young-Adult-Horrorserie. Was ich bis dahin nämlich nicht wusste: Die Sitcom basiert auf einer Comicreihe mit dem Namen „Sabrina, the Teenage Witch“. Und diese Comics sollen jetzt eben auf eine andere Art als Serie umgesetzt werden als das Ende der 90er-Jahre der Fall war. Ursprünglich hatte der US-Sender The CW die neue Adaption entwickeln lassen, doch mittlerweile hat sich Netflix das Projekt geschnappt und gleich zwei Staffeln in Auftrag gegeben.
Keely Flaherty hat für „Buzzfeed“ aufgeschrieben, was uns bei der neuen, düsteren „Sabrina“-Serie erwartet – und was das mit „Buffy“, „Riverdale“, Kannibalismus zu tun hat und welche Schauspieler die wichtigsten Rollen übernehmen werden. „21 things you need to know about the new ‚Sabrina the teenage witch‘ series“
PS: Ja, die Sitcom war wirklich seltsam, schräg und sah billig aus. Aber beim Lesen von dieser „Buzzfeed“-Liste über die alte „Sabrina“ ist mir erst wieder aufgefallen, dass ich die Serie gerne geschaut habe und witzig fand.

Und zum Schluss noch eine kleine News-Auswahl: 

  • Netflix hat eine fünfte Staffel von „Black Mirror“ bestellt. Verstörend.
  • Das ZDF hat eine zweite Staffel von „Bad Banks“ bestellt. Gierig.
  • Der Showrunner von „Fuller House“, Jeff Franklin, ist rausgeflogen. Grund: sein Verhalten am Set und im Writers‘ Room. Unzumutbar.
  • Netflix hat per Video-Clip verkündet, dass die zweite Staffel von „Luke Cage“ am 22. Juni veröffentlicht werden soll. Stark.
  • Bei der Übertragung der Oscar-Verleihung wurde ein erster (kurzer) Trailer der sechsten Staffel von „House of Cards“ gezeigt. Spacey-frei.
  • Ebenfalls bei der Übertragung der Oscar-Verleihung: ein kurzes Wiedersehen mit den Connors! Das Revival von „Roseanne“ wurde mit einem Clip beworben, aus dem man einiges über Staffel 10 erfahren konnte:

Meine Serien-Linktipps gibt’s auch als Newsletter! Wer möchte, kann ihn hier abonnieren: 

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*