Super-Start ins deutsche Serienjahr, Netflix macht von sich reden, gutes Zeug auf der Berlinale und in Großbritannien wird eine längst fällige Geschlechterdebatte geführt. Das und mehr – ausnahmsweise am Freitag. Ganz am Ende meiner Serien-Linktipps übrigens noch etwas mit Gänsehaut-Garantie (zumindest bei mir). Frohes Lesen!
(via Giphy)
Ha! – Das deutsche Serienjahr fängt sehr gut an – und zwar mit „Bad Banks“. Ist zwar ein englischer Name, aber eine sehr deutsche Serie, die in einer Bank spielt, die gewisse Ähnlichkeiten mit der Deutschen Bank hat. Allüberall ist dieser Finanz-Thriller gelobt worden – unter anderem auch wegen der Frauenfiguren. (Zu gucken übrigens zum Beispiel in der ZDF-Mediathek.) Entsprechend viel ist zu der ZDF-Arte-Serie veröffentlicht worden. Ich habe drei Lesetipps und einen Hörtipp zu der Serie:
Für alle, die sie noch nicht gesehen haben, und mehr darüber erfahren wollen: die überschwängliche Kritik von „Spiegel Online“.
Für alle, die sie gesehen haben:
– ein Interview mit Désirée Nosbusch, die eine der weiblichen Hauptrollen spielt: „Für Frauen meines Alters gibt es nicht viele tolle Rollen“
– ein Interview mit der Produzentin Lisa Blumenberg und dem Regisseur Christian Schwochow: „Es geht nicht mehr darum, einfach 08/15-Helden zu zeigen“
Und als Hörtipp: Jana Burbach, die das Drehbuch von „Bad Banks“ mitgeschrieben hat, war zu Gast im – sowieso immer hörenswerten – „Serienreif Podcast“ von Jens Mayer. In Folge S03E02 redet sie über die Arbeit an der Serie und auch darüber, wie sie bei der Recherche vorgegangen sind.
Soso. – Netflix war in den vergangenen Tagen wieder mehrfach ein wichtiges Thema – abseits von Serien, die veröffentlicht wurden. (Übrigens: Nur noch sechs Tage bis zur neuen „Jessica Jones“-Staffel.)
– Gestern sorgte folgende News für Aufsehen: Netflix ist eine strategische Partnerschaft mit Sky eingegangen. Erst in Großbritannien, später auch in Deutschland soll man bei Dienste als Kombi-Angebot buchen können. Weitere Details dazu gibt’s bei DWDL, eine Bewertung der strategischen Bedeutung bei „Forbes“.
– Netflix hat angekündigt, dass im Jahr 2018 insgesamt 700 eigenproduzierte Serien und Filme veröffentlicht werden sollen. Was für eine Zahl! Der Anteil der nicht-amerikanischen Produktionen an diesen insgesamt 700 Werken ist allerdings gering: 80 sind geplant. Details zur Nachricht gibt’s bei „Serienjunkies“, eine lesenswerte Bewertung gibt’s beim „Guardian“, wo Stuart Heritage die Netflix-Strategie als „erschreckend“, „nicht nachhaltig“ und „gefährlich“ bezeichnet.
– Und zum Schluss im Netflix-Block noch eine clevere Marketing-Kampagne: Es gibt ein Netflix-Abo auf Lebenszeit. Aber nur für ganz wenige Menschen, die sich sehr gut mit Netflix-Produktionen auskennen. Wer bei einem Quiz am weitesten kommt, wird belohnt. (Ich bin raus – nach nur sechs richtigen Antworten bin ich an „Stranger Things“ gescheitert. *vorSchamrotwerd*)
O_o. – Wie Gewalt gegen Frau in Serien und Filmen dargestellt wird, beeinflusst die öffentliche Diskussion und die öffentliche Wahrnehmung von tatsächlicher Gewalt gegen Frauen. Das schreibt Nina Metz von der „Chicago Tribune“ und macht das eindrücklich an Beispielen fest.
Yay! Oder? – Eigentlich freue ich mich auf die dritte Staffel des Casting-Show-Parodie-Dramas „UnREAL“, die endlich in den USA gestartet ist. Uneigentlich aber mache ich mir ein bisschen Sorgen: Was ist, wenn sie noch schlechter ist als die zweite Staffel? Andererseits: Noch schlechter als Staffel 2 – geht das überhaupt? Also: Vorfreude! Die ersten Reviews und Kritiken, die ich gelesen habe, geben mir außerdem Anlass zum Hoffen. Hier ist zum Beispiel die Review von Matt Zoller Seitz.
Interessant außerdem: Die Macherinnen von „UnREAL“ äußern sich in „Variety“, wie Hillary Clintons Niederlage und Trumps Aufstieg die Serie verändert haben.
Vorfreude! – Auf der Berlinale sind auch in diesem Jahr spannende Serienprojekte vorgestellt worden (darunter auch „Bad Banks“, siehe ganz oben). Carolin Ströbele hat bei „Zeit Online“ für alle, die nicht dort sein konnten, über die wichtigsten Berlinale-Serien geschrieben: „Das war’s noch lange nicht“
Ja, warum eigentlich? – „Warum wollt Ihr nicht mit uns arbeiten?“ fragen britische Drehbuchautorinnen in einem offenen Brief – und sprechen damit das Problem an, dass britische Qualitätsserien immer noch eine absolute Männerdomäne sind. Eine einordnende Berichterstattung dazu gibt’s bei „BBC News“, den Brief im Wortlaut beim Branchenmagazin „Broadcast“.
Oh! – Wer denkt, zu „The Walking Dead“ sind nun aber auch wirklich schon alle philosophischen Gedanken gewälzt worden, hat vermutlich recht. Lesenswert fand ich Georg Seeßlens Text bei „Zeit Online“ zum Start der xten Staffel (ja, das x ist Absicht) dennoch, weil der Kulturkritiker in „Die Mythologie der Untoten“ ganz große Bögen schlägt, viel Hintergrundwissen hat und unterhaltsam schreibt.
Na? – Noch schnell vor den News ein unterhaltsames Serienquiz: „Buzzfeed“ fragt, ob man die Serien an ihrer letzten Einstellung erkennen kann. (Mein Ergebnis: 10 von 14 richtig.)
Und zum Schluss noch eine kleine News-Auswahl:
- Alyson Hannigan („How I Met Your Mother“, „Buffy“) spielt in einer neuen Familien-Comedy-Serie die Hauptrolle, ABC hat von „Man of the House“ eine Pilotfolge bestellt. Trubelig.
- „The Magicians“ wurde von Syfy um eine vierte Staffel verlängert. Magisch.
- Fox hat die Mystery-Serie „Wayward Pines“ von M. Night Shyamalans nach der zweiten Staffel eingestellt. Mysteriös.
- Jörg Winger („Deutschland 83“) hat ein neues Serienprojekt: Für TNT Serie und HBO Europe macht er die europäische Thrillerserie „Hackerville“. Kriminell.
- Sky Deutschland wagt sich an ein neues Genre und wird mit „Hausen“ die erste Horror-Serie selbst produzieren. Gruselig.
- „Hindafing“ möglicherweise bald als US-Serie: Fox hat sich die Rechte an einem US-Remake der bayerischen Produktion gesichert. Verrückt.
- „Westworld“ im wahren Leben: HBO plant tatsächlich einen Themenpark zur Serie. Allerdings nur für eine begrenzte Zeit, nämlich vom 9. bis 11. März in der Nähe von Austin, wo dann die Konferenz/das Festival „SXSW“ läuft. Sollte jemand von Euch dort sein – kann ich bitte ein Video vom Klavierroboter bekommen? Mich schaudert es ja immer noch beim Gedanken an diese grandiose „Black Hole Sun“-Version:
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Na.. Geht doch!!! ZDFneo, der Männer-Sender (von Himmler und Zervos, letzterer jetzt für Fernsehfilme also alle Krimis zuständig) hat wieder einen neue BBC-Krimiserie verkündet. Hauptrollen: die jungen Ermittler Arash Rash“ Sayyad (Ben Tavassoli) und Stefan Kowolski (Mark Strepan)blablabla Gemordet werden auch nur Männer. Autor ist Anthony Horowitz. 7 Episoden in Doppel- und Dreifachfolgen. Dann wurde FALCO.. Adaption von Der letzte Bulle als Deutschlandpremiere gemeldet. Hauptrollen Sagmore Stevenin und Alexandre Falco. Hej ZDFneo warum kauft Ihr ständig Männer-Filme. Reicht es nicht, dass Ihr in Deutschland 70 % Männer-Rollen von 85 % Regisseuren verfilmen lasstAm Freitag kündigte das ZDF eine Komödie an mit Axel Prahl“. Wer will ständig Axel Prahl oder andere dicke Männer wie den Schmidt-Schaller sehen ? Hier Regie Matthias Tiefenbacher und Autor Gernot Grickschdazu weitere 8 Männer. Drehstart Krimi Gespenster“ mit Hasanovic und Wörner Wir haben bald viel mehr Nachweise, wie penetrant Ihr Männer fördert.. von einem Dreh zum nächsten während Frauen in die Röhre schauen. Wer ist schuld an solchen Einkäufen und Aufträgen? Enterprises-Einkäufer und wer sonst? Ganz viele auch Männer reichts mit den Krimis. TIME“S UP !! Schon mal was davon gehört?