Meine Serien-Linktipps (87)

Uneinigkeit über „Star Trek: Discovery“, Begeisterung über „One Day at a Time“, Gedanken zur Darstellung von künstlicher Intelligenz in Serien und die Nachteile von Serien-Marathons. Außerdem in den Serien-Linktipps: Warum man sich bei all den vielen neuen Serien dringend mal Zeit für alte Lieblingsserien nehmen sollten. Apropos Lieblings-: Mein Lieblingsgast in dieser Woche ist eine schlechtgelaunte Privatdetektivin. Frohes Lesen!


(via Giphy)

Hm. Hm! – Die erste Staffel von „Star Trek: Discovery“ ist beendet – und das Publikum ist uneinig. Ich persönlich mochte sie: ein interessante Ansatz, „Star Trek“ zu erzählen, dazu spannende Charakteren und unterhaltsame Entwicklungen. Ja, sie hatte einige Mängel – aber ich freue mich auf die nächste Staffel. Jetzt, nach dem Finale, gibt’s entsetzte und begeisterte Reaktionen. Zwei Texte, die ich stellvertretend für die Lager empfehlen kann (beide Texte sind übrigens von ausgewiesenen „Star Trek“-Kennern geschrieben):
– Matt Zoller Seitz von „Vulture“ fand es sehr gut, wie man unschwer an seiner Überschrift ablesen kann – Mega-Spoiler folgen, natürlich: „‚Star Trek: Discovery‘ just pulled of an incredibly good first season“
– Björn Sülter, der die Staffel mit lesenswerten Recaps begleitet hat, fand es nicht gut – Mega-Spoiler folgen, natürlich: „Kritik zu ‚Star Trek: Discovery‘ 1.15“
Außerdem interessant: Alex Kurtzman (Executive Producer und Schöpfer der Serie) hat „Variety“ erzählt, was das Finale für die zweite Staffel bedeutet und wie sie die erste Staffel aufgebaut haben. Mega-Spoiler folgen, natürlich: „‚Star Trek: Discovery EP Alex Kurtzman breaks down major season finale reveal“

Jepp. – Die Netflix-Sitcom „One Day at a Time“ hat mich mit ihrer ersten Staffel begeistert (sehr witzig + relevante Themen + Spiel mit dem Genre) und die zweite Staffel ist mindestens genauso gut. Weshalb ich mich über die vielen Texte gefreut habe, die in den vergangenen Wochen zur zweiten Staffel veröffentlicht wurden.  Zwei habe ich ausgewählt:
– Die Serie ist ein Muss, schreibt Melissa Leon, denn: „‚One Day at a Time‘: TV’s most joyous, authentic depiction of Latinx life“
– Toller Cast, doch in Staffel 2 sticht Rita Moreno hervor, findet Kathryn VanArendonk: „In praise of Rita Moreno in ‚One Day at a Time'“

Ha! – Nein, auch dieses Mal geht es nicht ohne Text über „The Good Place“! Was so eine kleine, unschuldige Comedy doch alles anrichten kann. Nachdenk-Stücke provozieren, zum Beispiel. 😉 Denn: Hat die allwissende Assistentin Janet eigentlich eine Seele? Roger Kornhaber von „The Atlantic“ hat sich angeschaut, was „The Good Place“, „Westworld“, „Black Mirror“ und andere Serie zum Thema Menschlichkeit und künstliche Intelligenz zu sagen haben. Und zwar unter der wunderbaren Überschrift „Sympathy for the Janet“.

O_oBinge-Watching, dieses tolle Ding, wenn man abends auf dem Sofa sitzt, die Folgen nahtlos ineinander übergehen und plötzlich geht draußen die Sonne auf. Herrlichst (solange man nicht vergisst, hin und wieder etwas zu essen, zu trinken und aufs Klo zu gehen). Aber – Achtung, jetzt wird’s wichtig! – es hat einen entscheidenden Nachteil, Serien oder auch Bücher auf diese Weise zu verschlingen: Wir vergessen schnell wieder sehr viel von dem, was wir gebingt haben. Warum das so ist, der Frage geht Julie Beck von „The Atlantic“ nach.

Schlimmer geht nimmer. – „Buzzfeed“ hat seine Nutzer*innen gefragt, welches die enttäuschendsten Serienenden waren. Und herausgekommen sind folgende: „19 TV show endings that properly annoyed the shit out of people“

Hach. – Wer hat bei den vielen, vielen, vielen neuen Serien eigentlich noch Zeit für seine alten Lieblinge? Warum wir diese auf keinen Fall vernachlässigen sollte und wie wichtig es ist, sich immer wieder auf gute alte Serien einzulassen, hat TV-Kritiker Alan Sepinwall aufgeschrieben. (Der nämlich eigentlich nur die 10 wichtigsten „Emergency Room“-Folgen auflisten wollte und plötzlich nicht mehr anders konnte, als alle 331 Episoden erneut zu gucken.)

Und zum Schluss noch eine kleine News-Auswahl: 

  • Amazon lässt eine weitere deutsche Serie produzieren: „Beat“ heißt sie und soll in der Berliner Clubszene spielen. (Boah, schon wieder Berlin, wie langweilig.) Clubbig.
  • Die deutsche Produktionsfirma Rat Pack arbeitet an einer Realfilm-Serie von „Wickie und die starken Männer“. Ein Sender hat sich für das Projekt noch nicht gefunden. Abenteuerlich. (Hey! Und – zack – Ohrwurm!)
  • Amazon hat eine Nachfolgerin für Amazon-Studios-Chef Roy Price gefunden: Jennifer Salke, bisher Leiterin NBC Entertainment, wo sie für Erfolge wie „This Is Us“ verantwortlich war. Vielversprechend.
  • Bryan Fuller hat das nächste Projekt verlassen: Nachdem er bei „Star Trek: Discovery“ vor dem Serienstart und bei „American Gods“ nach der ersten Staffel (schluchz!) gegangen war, wird er auch das Steven-Spielberg-Projekt „Amazing Stories“ für Apple nicht fortführen. Der Grund: „creative differences“.
  • Lena Dunham arbeitet an einer neuen Serie für HBO: „Camping“ heißt sie und Jennifer Garner soll die Hauptrolle spielen. Interessant.
  • Nach einem längeren (und sicher teurem) Bieter-Wettstreit mit Amazon und Hulu hat sich Netflix ein neues Projekt von Ryan Murphy („American Horror Story“, „American Crime Story“) gesichert. „The Politician“ heißt es, Barbra Streisand und Gwyneth Paltrow sind im Gespräch für die Hauptrollen. Und soll gesungen werden. Wow.

Das Beste ganz zum Schluss: Es gibt einen Trailer für die zweite Staffel von „Jessica Jones“! Und der ist – wow.

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2 Kommentare

  1. Juchu, eine Frau bei Amazon! Hoffentlich passiert dann nicht wieder so ein Mist wie bei „Good Girls Revolt“. Und Buzzfeed hat eindeutig bei ätzenden Serienenden „True Blood “ vergessen. Ich kriege immer noch Fangzähne deswegen…

    Hm. Bryan Fuller…schwieriges Kerlchen oder doofes Business?

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